Der Kapitalismus bringt Antikapitalisten hervor, schreibt Erik Olin Wright. Doch wie sieht das konkret aus, nicht nur in der Theorie, sondern auch in unserem Alltag, unseren Beziehungen und unserer Organisation?
Der Kapitalismus nährt sich von Erschöpfung, Isolation und Kontrolle. Er suggeriert uns, unser Wert bemesse sich an unserer Produktivität. Patriarchat und Kapitalismus prägen gemeinsam, wie wir uns um andere kümmern, wie wir uns erholen und sogar, was wir begehren.
Wir lernen, uns so zu kümmern, dass Ungleichheit reproduziert wird, uns nur dann zu erholen, wenn wir es uns „verdient“ haben, und innerhalb der Grenzen dessen zu begehren, was käuflich oder besitzbar ist. Inspiriert von Denkerinnen wie Angela Davis, die uns daran erinnert, dass Klasse, Ethnie und Geschlecht untrennbar miteinander verbunden sind, untersucht dieser Workshop, wie diese intimen Lebensbereiche politisch sind und wie ein Umdenken Raum für kollektiven Widerstand und Befreiung schaffen kann.
Wir bewegen uns vom Persönlichen zum Kollektiven und fragen uns, wie Praktiken der Erholung, der Fürsorge und des Begehrens unsere Vorstellung und Gestaltung antikapitalistischer Welten beeinflussen können.
Magda El Sayed: Workshopleitung
Magda El Sayed ist Soziologin, Politikwissenschaftlerin und Bibliothekarin/Archivarin im Archiv des Community-basierten Empowerment-Projekts EOTO. Derzeit absolviert sie einen Masterstudiengang in Interkulturellem Konfliktmanagement. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf antikolonialen Widerstandsbewegungen und der Politik der Befreiung, insbesondere im Sudan.
Zum Abschluss der Workshopreihe wird auf Cashmere Radio eine Sendung mit den Inhalten der vergangenen Workshops ausgestrahlt. Die Gespräche im Workshop werden zu diesem Zweck aufgezeichnet. Mit ihrer Teilnahme erklären sich die Teilnehmenden mit der Aufzeichnung und der Verwendung für die Radiosendung einverstanden.