Performance

FAGGOT*S

FAGGOT*S ist die erste autorisierte Theateradaption des gefeierten Manifests The Faggots and Their Friends Between Revolutions (1977) von Larry Mitchell und Ned Asta.

Die Co-Schöpfer der Performance, Hadrien Daigneault-Roy und Sascha Cowan, erforschen dieses Märchen als Vehikel zur Weitergabe von verborgenem und gemeinschaftsbezogenem Wissen. Geschichten, die im Geheimen überliefert werden. Geschichten, die aufgeführt und nachgespielt werden. Geschichten, die durch unsere Körper wandern – von Generation zu Generation.

In dieser Solo-Performance untersucht die Drag-Künstlerin Hassandra die Auswirkungen von „cyborg faggotries“ im Zeitalter der künstlichen Intelligenz. Mit einer von dem experimentellen Komponisten Luke Nickel entwickelten Stimmmaske behandelt die Performerin die Modifikation der Stimme wie Make-up. Sensoren verbinden jede Gesichtsausdrucksveränderung mit einem Klang, einem Ton, einer Stimme. Diese Stimmmaske verschiebt die Grenzen von Drag und ermöglicht eine Echtzeit-Kaskade von Identitäten – sich schichtend, kollidierend, ineinander übergehend. Queens, Feen und Faggots lassen ihre Stimmen wie einen Ohrwurm widerhallen – miteinander verflochten, sich widersprechend – und enthüllen dabei die verborgene Gemeinschaft des Pansy Path. Diese magische Straße existiert jenseits von Zeit und Trends, irgendwo zwischen dem lebendigen New York der Stonewall-Unruhen und den dunklen Tiefen von Berlins Darkrooms. Diese Straße, zugleich real und fiktiv, ist der Treffpunkt aller befreiten Räume – ein Ort, an dem die Gesetze der Männer nicht mehr gelten und an dem sich kleine bunte Utopien im Herzen des Graus erheben.