Ausstellung

KOLLEKTIVE KÜNSTLERISCHE FORSCHUNG | Milly Witkop

Mit der von Arndt Beck initiierten kollektiven künstlerischen Forschung ehrt YIDDISH BERLIN eine außergewöhnliche Persönlichkeit: Die Feministin und anarchistische Aktivistin Milly Witkop (1877—1955).

Mit einem kleinen Lesekreis machte sich Beck im Frühjahr auf die Suche nach Millys Spuren in jiddischen Archiven, nun folgt eine kollektive Ausstellung, die in Audio, Zeichnung, Text, Mail Art, Collage, usw. Millys Leben befragt, ehrt und sichtbar macht, außerdem begleitet von einer Veranstaltungsreihe.

Milly wurde als älteste von vier Töchtern in eine arme, frume Schneiderfamilie im ukrainischen Zlatopil geboren. 17-jährig siedelte sie alleine nach London über und wurde bald Teil der Gruppe um die jiddisch-anarchistische Zeitung arbeterfraynd und eine der führenden Aktivist:innen der jüdischen Arbeiter:innenbewegung im London der Nuller- und 10er Jahre.

Milly erlebte in England bewegte, kämpferische Zeiten, Gefängnis und Ausweisung; sie verbrachte die Weimarer Jahre in Berlin und prägte den Syndikalistischen Frauenbund, flüchtete unmittelbar nach dem Reichstagsbrand über die Schweiz in die USA, wo sie bis zum Ende ihres Lebens in der Nähe von New York lebte.

Pünktlich zum 70. Todestag verneigen wir uns vor einem Leben im politischen Kampf für eine gerechte, humane Welt.

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